U2 – 3 bis spätestens 10 Tage nach der Geburt
Ihr Baby ist jetzt einige Tage alt. Wenn Sie in der Klinik sind, wird die zweite Untersuchung, die U2, dort stattfinden. Wenn Sie zu Hause sind, vereinbaren Sie so früh wie möglich einen Untersuchungstermin bei uns. Die U2 soll drei bis spätestens zehn Tage nach der Geburt stattfinden. Falls die Tests auf kritische angeborene Herzfehler, angeborene Stoffwechselstörungen und/oder Mukoviszidose sowie der Neugeborenen-Hörtest noch nicht durchgeführt wurden, sollten diese umgehend erfolgen, da es für einige Erkrankungen wichtig ist, die Diagnose schnell zu stellen.
Durch eine eingehende körperliche Untersuchung Ihres Babys sollen bei der U2 angeborene Erkrankungen und Fehlbildungen erkannt und lebensbedrohliche Komplikationen vermieden werden. Hierzu gehört auch das Erkennen einer behandlungsbedürftigen Gelbsucht. Eine blasse Stuhlfarbe bei Ihrem Baby ist ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer Behandlung.
Bei dieser und bei allen weiteren Untersuchungen wird Ihr Baby gemessen und gewogen. Es wird besonders geachtet auf:
- die Haut
- die Sinnesorgane
- die Brust- und Bauchorgane
- die Geschlechtsorgane
- den Kopf (Mund, Nase, Augen, Ohren)
- das Skelettsystem mit Muskeln und Nerven
Wir besprechen mit Ihnen, was für die gesunde Entwicklung Ihres Babys wichtig ist. Sie erhalten Informationen zu regionalen Unterstützungsangeboten (z. B. Eltern-Kind-Hilfen, Frühe Hilfen).
Bei dieser Untersuchung erhält Ihr Baby nochmals Vitamin K, um Blutungen vorzubeugen. Außerdem werden Sie über Vitamin D zur Vorbeugung der Knochenerkrankung Rachitis und über Fluorid beraten, das für die spätere Zahnhärtung wichtig ist. Gegebenenfalls werden diese Ihrem Baby verschrieben. Außerdem werden Sie zu den Themen Stillen und Ernährung beraten sowie über Maßnahmen, die das Risiko eines plötzlichen Kindstodes vermindern.
Quelle: Auszug aus dem Gelben Kinderuntersuchungsheft, Gemeinsamer Bundesausschuss, Mai 2023
Vitamin D unterstützt die Knochenbildung
Vitamin D ist wichtig für die Knochenbildung. Ein Großteil des Bedarfs an Vitamin D bildet der Körper in der Regel unter Sonneneinstrahlung über die Haut selbst. Säuglinge sind hierzu jedoch noch nicht in ausreichendem Maße in der Lage und die Muttermilch enthält nicht genügend Vitamin D. Zur Vorbeugung von Rachitis, einer Krankheit, bei der sich die Knochensubstanz erweicht und das Skelett verformt, erhalten Säuglinge deshalb je nach Geburtszeitpunkt die ersten 12 bis 18 Monate (bis zum zweiten erlebten Frühsommer) täglich eine Vitamin-D-Tablette. Das Vitamin wird ab der zweiten Lebenswoche gegeben.
Fluorid – Schutz vor Karies
Fluorid ist ein natürlich vorkommendes Spurenelement. Fluoride machen den Zahnschmelz – die äußere Schicht des Zahnes – widerstandsfähiger gegen die Säuren der Kariesbakterien. Ärztinnen und Ärzte empfehlen deshalb, Babys zur Vorbeugung von Karies bereits vor Durchbruch der ersten Zähne Fluorid zu geben – anfangs in Kombination mit Vitamin D.